Kommentar: |
Piktogramme nennt man knappe Grafiken, die über Sprachgrenzen hinaus Inhalte transportieren sollen, meist Hinweise, Warnungen oder Kategorisierungen. Auf wesentliche Striche reduzierte Figuren senden Botschaften aus, die ohne Kenntnis von jeglichen Alphabeten lesbar sein sollen. Eine Universalsprache. Und wenn der Piktomann oder die Piktofrau ihre universelle Rolle verlassen und sich als Individuum zu erkennen geben? Wenn Sie die Geschichte preisgeben, die vor oder nach dem Warnhinweis passierte? Oder wenn diese Hinweise auf Dinge oder Handlungen verweisen, an die wir nicht gedacht haben? Vielleicht streben sie eine Kommunikation mit Wesen an, die wir noch gar nicht kennen? Piktogramm-Geschichten entfalten sich in gemeinsamen Zeichen-Übungen und eigenen Zeichenprojekten auf dem Papier und im Raum. Auch die Geschichte der Piktogramm- Figuren, von Otto Neuraths Isotypen über Otl Aichers Sportler*innen für Olympia ’72 bis zu zeitgenössischen Künstlerpositionen wie Matt Mullican oder Julian Opie, wird reichlich Inspiration bieten. |