Kommentar: |
Ökologische Krisen, Pandemien, Soziale Ungleichheit, Künstliche Intelligenz: Die politischen Kernthemen unserer Zeit beschäftigen auch die zeitgenössische Literatur. Im Proseminar beschäftigen wir uns auf der Grundlage textnaher Analysen mit Werken der zeitgenössischen dystopischen Literatur in spanischer Sprache, die bedrückende Szenarien einer unmittelbar bevorstehenden Zukunft entwerfen.
Wir beginnen das Seminar mit einer inhaltlichen und theoretischen Einführung in das dystopische Denken, sowie einem Überblick über die unterschiedlichen beteiligten literarischen Ausprägungen wie etwa der Ciencia Ficción oder dem Öko-Thriller. Nach einem kurzen Blick in die Geschichte spanischsprachiger dystopischer Literaturen im 19. und 20. Jahrhundert (Clarín, Fernández Bremón, Nervo, Britto García) widmen wir den größten Teil des Seminars der Lektüre und Diskussion zeitgenössischer Werke des Genres von Autor*innen wie Samanta Schweblin, Fernanda Trías, Emiliano Monge oder Rita Indiana. Wir fragen zudem nach den spezifischen Konfigurationen dystopischen Schreibens in postkolonialen Gesellschaften, nach der Rolle autochthoner Epistemologien und der Repräsentation ökofeministischer Ansätze und begeben uns so auf die Suche nach den historischen Kontinuitäten dystopischer Denkfiguren.
Literaturhinweise:
Jorge Baradit, Ygdrasil. Penguin, 2019.
Rita Indiana, La mucama de Omicunlé. Periférica, 2020.
Emiliano Monge, Tejer la oscuridad. Random House, 2020.
Edmundo Paz Soldán, Iris. Alfaguara, 2014.
Samanta Schweblin, Distancia de Rescate. Random House, 2014.
Samanta Schweblin, Kentukis. Random House, 2018.
Fernanda Trías, Mugre Rosa. Random House, 2020. |