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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2023/24 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
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Ringvorlesung Queerness: Konzepte und Debatten in der transkulturellen Gegenwart    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Vorlesung     WiSe 2023/24     2 SWS     keine Übernahme    
   Institut: Institut für Kunst und Kunstwissenschaft    
   Teilnehmer/-in  Maximal : 130  
 
   Zugeordnete Lehrperson:   Genge
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Donnerstag   16:00  -  18:00    wöch.
Beginn : 19.10.2023    Ende : 01.02.2024
  
  R09 T00 K81
 
 
 
   Kommentar:




 
Die interdisziplinäre Ringvorlesung zur „Queerness“ wirft Schlaglichter auf diverse Perspektiven aus den Geschichts- Literatur- und Kunstwissenschaften, in denen ambige Gender-Konstellationen binäre Unterscheidungen öffnen, verschieben und aufkündigen. Queer/ bzw. Queerness
verstanden als Konzept kritischer Auseinandersetzung mit Geschlechternormativität bietet bewusst kein identitäres Gegenmodell. Das hier manifeste Denken fußt zwar auf politischen Aktionen und kollektiven Erfahrungen einer queeren Community. Doch es geht zugleich über kategorialeFeststellungen und Taxinomien hinaus. Künstler*innen, Autor*innen und Wissenschaftler*innen, die im Rahmen der Vorlesung vorgestellt werden, beschäftigen sich vielmehr mit einem breiten Feld von Konzepten, Phänomenologien und Erwartungen, die Kategorisierungen von Geschlecht in sozialen und kulturellen Kontexten rahmen. In den letzten Jahren hat die queere Theoriebildung Wissens- und Machtkonstellationen gesellschaftlicher Gefüge zunehmend auch in Zeit- und Raumkonzepten untersucht, deren kulturelle Voraussetzungen unmittelbar auf normative Vorstellungen von „Natürlichkeit“, „Körperlichkeit“und „Sexualität“ rekurrieren. Sie finden sich nicht nur in den Erzählungen heteronormativer Machtpolitik und den Gewissheiten eines linearen Geschichtsdenkens, sondern auch in den Erwartungen und Zukunftsbildern sakraler Teleologien. Queer Theory verläuft daher ebenso quer zu Modellen
religiöser/ sakraler Normativität und ihren Toleranzen und/oder Disziplinierungen von Teilhabe und Sichtbarkeit. Besondere Aufmerksamkeit gilt der kritischen Wahrnehmung und Untersuchung jener gesellschaftlichen und kulturellen Regelwerke, die im Kontext religiöser Kollektive affirmiert oder
aufgehoben werden. Daraus ergeben sich überdies theoretische Impulse, um gegenläufige, sakral geprägte Geschichtsentwürfe zu interpretieren, in denen sich das Queere nicht nur in den handelnden und verhandelten Subjekten manifestiert, sondern als Methode der Transformation von raumzeitlichen
Wissenskategorien zum Tragen kommt.

Organisiert im Rahmen der DFG- Forschungsgruppe 2600 „Ambiguität und Unterscheidung. Historisch-kulturelle Dynamiken“ möchte die Vortragsreihe mit geladenen Gästen vergleichbare theoretische, sowie ästhetische, künstlerische und literarische Strategien diskutieren, in denen binäre Differenzierungen verschoben oder aufgehoben werden. Perspektiven aus kunst- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung, ebenso wie queere, postkoloniale, transnationale und emanzipatorische Projekte aus Forschung und Praxis sollen in den Blick genommen werden. Hierbei wird ein Schwerpunkt auf
die Intersektion von Wissensproduktion, Sexual- und Identitätspolitik und Religion gelegt.


Die Ringvorlesung ist eine Kooperation des Instituts für Kunst und Kunstwissenschaft (Prof. Dr. Gabriele Genge), des Historischen  Instituts (Prof. Dr. Frank Becker), des Instituts für Anglophone Studien (Prof. Dr. Patricia Plummer) der Universität Duisburg-Essen, sowie der Fakultät für Kulturwissenschaften, TU Dortmund (Prof. Dr. Kader Konuk).
 

 

 
   Literatur:

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