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Reaktanz ist ein Effekt, der auftritt, wenn Menschen mit einer Mitteilung konfrontiert werden, die sie in ihrer empfundenen Freiheit einschränkt. Auf diese Freiheitseinschränkung können Menschen unter bestimmten Bedingungen so reagieren, dass die reaktanzauslösende Mitteilung abgelehnt und so die Freiheit wiederhergestellt wird. Bekannte Beispiele aus der Gesundheitskommunikation sind Warnhinweise auf Zigarettenpackungen, die unter anderem eine „jetzt erst recht“-Reaktion auslösen können.
Im Seminar befassen sich die Teilnehmenden mit den Bedingungen, unter denen Mitteilungen reaktantes Verhalten auslösen können. Dazu werden unter anderem Überzeugungsstrategien in der Gesundheitskommunikation und narrativen Kontexten untersucht, die scheinbare Attraktivität von Verboten diskutiert sowie Praktiken zur Vermeidung von Reaktanz im Kommunikationsdesign erörtert.
Die empirische Auseinandersetzung mit den Konzepten erfolgt seminarbegleitend und fokussiert den interpersonalen Phänomenbereich der Face-to-Face-Interaktion. Das Seminar bietet Teilnehmenden die Gelegenheit, methodisches Wissen aus der Konversationsanalyse, Membership Categprozation Analysis und/oder der Inhaltsanalyse praktisch anzuwenden. |
