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Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2024 gefunden:
  • Funktionen:
Übungen Neuere und Neueste Geschichte (ab 3. Fachsemester)    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Übung     SoSe 2024     keine Übernahme    
   Lehreinheit: Geschichte    
 
   Zugeordnete Lehrpersonen:   Schneider ,   Dinkel
 
   Gruppe:
G1   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Montag   14:00  -  16:00    wöch.    Maximal 35 Teilnehmer/-in
Beginn : 15.04.2024   
      Raum :   R12 S05 H20   R12S  
  Dinkel
 
 
   Gruppe:
G2   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: keine Angabe   10:00  -  18:00    Block+SaSo    Maximal 20 Teilnehmer/-in
Beginn : 04.04.2024    Ende : 06.04.2024
      Raum :   LK 053   LK  
  Schneider, N. - Campus Duisburg
 
 
 
   Bemerkung:

Gruppe 1
N.N. - Übung - Das eigene Leben erzählen. Einführung in autobiographische Quellen seit dem 18. Jhd. 
2-Fach-Bachelor
BA Lehramt HRSGe
BA Lehramt GyGe
Freie Übung ab dem 3. Grundlagenmodul im Bachelor - Neuere und Neueste Geschichte

Soziale Mobilität stellt ein zentrales Kennzeichen europäischer Gesellschaften seit dem 18. Jahrhundert dar. Angesichts von (De-)Industrialisierungsprozessen, Urbanisierung, Bildungsexpansion und Migration erlebten viele Menschen im Laufe ihres Lebens einen tiefgreifenden Wandel ihrer gesellschaftlichen Stellung, der mit sozialem Aufstieg, Abstieg oder Umstieg einhergehen konnte. Zugleich etablierten sich Autobiographien als das Medium, in dem Menschen über ihre Lebenserfahrungen und soziale Mobilität reflektierten. In Memoiren und anderen autobiographischen Texten beschrieben sie ihr Leben. Sie versuchten, diesem Sinn und Stringenz zu verleihen, indem sie Gründe für ihre soziale Mobilität anführten und diese erklärten (z.B. individueller Fleiß, harte Arbeit und Tugend als Ursachen für sozialen Aufstieg). Zum Teil reflektierten sie darüber hinaus die „Kosten“, die mit sozialer Mobilität einhergingen (z.B. eine als Entfremdung wahrgenommene Distanzierung vom Herkunftsmilieu). Schließlich war nicht in jedem politischen System in der deutschen Geschichte alles und von jedem sagbar. Autobiographien, so die zentrale Annahme der Übung, stellen damit eine Quelle dar, durch die sich untersuchen lässt, wie Menschen soziale Mobilitätserfahrungen gedeutet haben und wie sich diese Erfahrungen und Deutungsmuster im Laufe der Zeit veränderten.

Vor diesem Hintergrund verfolgt die Übung zwei Ziele: Erstens führt sie in die Quelle „Autobiographie“ ein. Gemeinsam werden wir diskutieren, wie wir in den Geschichtswissenschaften mit Lebenserinnerungen arbeiten können und welche Fallstricke es dabei zu beachten gilt. Zweitens bietet sie einen Überblick über die deutsche und europäische Sozialgeschichte der Moderne.

Literaturhinweise:
- Peter Alheit/Frank Schömer, Der Aufsteiger. Autobiographische Zeugnisse zu einem Prototypen der Moderne von 1800 bis heute, Frankfurt am Main, New York 2009.
- Volker Depkat/Wolfram Pyta (Hrsg.), Autobiographie zwischen Text und Quelle. Geschichts- und Literaturwissenschaft im Gespräch I, Berlin 2017.

 
Gruppe 2
Schneider, N. - Übung - Die Geschichte der internationalen Arbeitsorganisation (ILO): Eine Einführung in die „neue Institutionengeschichte“ (new institutional history)
2-Fach-Bachelor
BA Lehramt HRSGe
BA Lehramt GyGe

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) mit Hauptsitz in Genf ist die älteste Teilorganisation der Vereinten Nationen (UN). Die ILO ist seit 1919 dafür zuständig, internationale Arbeits- und Sozialstandards zu entwickeln und durchzusetzen. Laut Mandat setzt sie sich für menschenwürdige Arbeit, soziale Sicherung und die Stärkung des sozialen Dialogs ein. Die ILO wurde 1919 nach dem Ersten Weltkrieg gegründet als Teil des Versailler Friedensvertrags. In ihrer Präambel verknüpft sie Frieden mit sozialer Gerechtigkeit: „ […] dass der Weltfriede auf Dauer nur auf sozialer Gerechtigkeit aufgebaut werden kann“ (Präambel der ILO, 1919). Durch internationale Standards sollte die zunehmende Verarmung großer Teile der Gesellschaft gestoppt werden.
Diese Veranstaltung führt in die Geschichte und Historiographie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ein: In welchem Kontext und zu welchem Zweck wurde die ILO gegründet? Wer ist in der ILO vertreten? Wie entwickelte sich die ILO im Laufe der Zeit? Inwiefern ist es der ILO gelungen, ihr Mandat erfolgreich umzusetzen? Ist die ILO insgesamt gut historisch erforscht, welche zentralen Forschungsdebatten gab es und wo sind noch Forschungslücken (Historiographie)?
In dieser Übung werden wir uns zunächst mit dem Entstehungskontext der ILO beschäftigen. Neben dem (sozialen) Frieden sollte mit Hilfe der ILO das Voranschreiten des Kommunismus gebremst werden angesichts der Oktoberrevolution von 1917 und der anschließenden Machtübernahme der Bolschewiki in Russland. Weitere Schwerpunkte liegen auf dem Aufbau und der Entwicklung der ILO im Laufe der Zeit. Insbesondere wollen wir die Rolle der ILO im Kampf gegen Kinderarbeit beleuchten. Die Arbeit führt in den aktuellen Forschungsstand ein und gibt zahlreiche Hinweise für potentielle Haus- und Qualifikationsarbeiten. Wir werden uns hands-on mit den digitalen Archiven der ILO auseinandersetzen.

Teilnahmevoraussetzung sind neben der aktiven Teilnahme die Lektüre englischer Texte und die Übernahme eines Referates. Die Themenwahl erfolgt zeitnah der Veranstaltung über LSF/Moodle.

Literatur (Auswahl):
- For a concise research overview, see Jasmien Van Daele, ‘The International Labour Organization in Past and Present Research’, International Review of Social History 53(3)(2008): 485-511.
- Marianne Dahlén, The Negotiable Child: The Ilo Child Labour Campaign 1919-1973 (Uppsala: Uppsala University, 2007).
-
Steve Hughes and Nigel Haworth, The International Labour Organisation (ILO): coming in from the cold (London: Routledge, 2011).
- Sandrine Kott, and Joëlle Droux, (eds.) Globalizing Social Rights: The International Labour Organization and Beyond (Basingstoke and New York: Palgrave Macmillan, 2013)
- Georges Kristoffel Lieten, ‘The ILO Setting the Terms in the Child Labour Debate’, in Jasmien van Daele, Magaly Rodríguez García, Geert Van Goethem, and Marcel van der Linden, (eds.) ILO Histories: Essays on the International Labor Organization and its Impact on the World during the Twentieth Century (Bern: Peter Lang, 2010), pp. 443-60
- Daniel Maul, The International Labour Organization: 100 years of global social policy (Berlin/Geneva: De Gruyter 2019).
- Gerry Rodgers, Eddy Lee, Lee Swepston, and Jasmien van Daele, (eds.) The International Labour Organization and the quest for social justice, 1919-1929 (Geneva: ILO, 2009)
- Werner Sengenberger, The ILO: Goals, Functions and Political Impact (Berlin: Friedrich-Ebert Stiftung, 2013).
- Glenda Sluga, ‘The Transnational History of International Institutions’, Journal of Global History 6(2)(2011): 219-22.
- ILO child labour conventions, http://www.ilo.org/ipec/facts/ILOconventionsonchildlabour/lang--en/index.htm (accessed 10 March 2019)